Die Bundesbürger verbringen 90% ihrer Arbeits- und Freizeit in geschlossenen Räumen – auch im Sommer. Fehlendes Sonnenlicht und falsches Kunstlicht machen auf Dauer krank und depressiv.
Ohne Licht, darüber sind die konservativsten Dogmatiker ausnahmsweise einer Meinung mit den fortschrittlichsten Naturwissenschaftlern, gäbe es auf der Erde keine Luft, kein Wasser, keine Nahrung, keine Pflanze, kein Tier und auch keinen Menschen. Selbst die Erde könnte nicht existieren ohne die Sonne.
Licht ist das Ur-Lebenselement.
Mitarbeiter eines Computer-Herstellers bei Frankfurt klagten permanent über Kopfschmerzen, fühlten sich matt und müde, waren gegenüber den Kollegen aggressiv und verhielten sie sich äußerst abweisend im privaten Bereich.
Die Unternehmensleitung war beunruhigt. Erst eine langwierige Untersuchung brachte die Ursache für die miese Stimmung ans Licht – und zwar buchstäblich: Schuld war die künstliche Beleuchtung über den Computer-Arbeitsplätzen.
Die Firma entschloss sich neue Leuchten zu installieren, deren Licht dem Sonnenlicht nachempfunden ist.
Der Erfolg: Stress und Aggression gingen zurück, die Stimmung im Betrieb wurde bedeutend besser.
Während in den USA bereits heute ganze Bürogebäude umgebaut und mit neuer Lichttechnik versehen werden, hat man hierzulande scheinbar immer noch nicht eingesehen, dass es mit der Helligkeit allein nicht getan ist. Die Zusammensetzung muss stimmen, sonst leiden Menschen unter Mangelerscheinungen, als ob ihnen ein wichtiges Vitamin fehlt. Ganze Hörsäle werden gefüllt und die Themen Farbe, Licht und deren Bedeutung ausreichend doziert, nur in der praktizierten Umsetzung werden dann alle Erkenntnisse über Bord geworfen.
Unsere Vorfahren richteten sich selbstverständlich nach der Sonne ein. Sie standen mit den Hühnern auf und gingen bei Sonnenuntergang zu Bett.
Nur dies war einmal und mit dem war einmal, treten Probleme auf, die die Wissenschaft versucht zu ergründen. So läuft zum Beispiel an der Psychiatrischen Universitätsklinik Basel eine Untersuchung zur „ Behandlung saisonaler Depression mit Licht“, ausgehend von der „ möglichen Wirkung des Lichts als Zeitgeber zur Synchronisation des Organismus auf den Tag-Nacht-Rhythmus.
Seit vor rund 300 Jahren die industrielle Revolution begann, bestimmte mehr und mehr die Maschine den Lebensrhythmus und tut es noch. Die Maschine braucht keine Sonne. Sie will rund um die Uhr bedient werden und dazu braucht es Kunstlicht. Dieses Licht ermöglicht einem ja, dass man sich überall ohne Einschränkungen frei bewegen kann. Dadurch verbringen heute viele Menschen 90 Prozent ihrer gesamten Arbeits- und Freizeit in geschlossenen Räumen.
Natürlich sind unsere Wohnungen, Häuser und auch Arbeitsplätze perfekt ausgeleuchtet, aber mit künstlichem Licht aus Strahlern oder Röhren. Fachleute der Lampenindustrie haben exakt geforscht, wie hell die Beleuchtung für die verschiedenen Zwecke sein muss. Sie haben Lichtleisten entwickelt, die fensterlose Flure ausleuchten, den idealen Lichtwert für Schreibtischarbeiter ermittelt oder gemessen, wie viel Licht ein Feinmechaniker benötigt,… usw. Die Lampen-industrie glauben nicht daran, dass der gesamte Spektralbereich des Sonnenlichts notwendig ist, um die Gesundheit zu erhalten, weil das Auge einzelne Farben des Lichtes gar nicht unterscheiden kann, sondern die Summe des Lichtes wahrnimmt. Ihre Philosophie, die sich in der DIN-Norm für die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz wieder findet, lautet:
Hauptsache, es ist hell genug.
Und so erweist sich der moderne Mensch – ausgestattet mit allen Segnungen der Technik- als psychisch gestörtes Individuum. Wissenschaftler glauben, dass die „saisonalen“ oder auch „Winter-Depressionen“ mittlerweile ganzjährig Konjunktur haben und bei Menschen auftreten, die praktisch nur noch unter dem heutigen Kunstlicht leben. Laut der US-Studie „ Seasonal Affective Disorder“ äußern sich „saisonale Depressionen“ in den folgenden Bereichen:
- Affekt: Traurigkeit, Ängstlichkeit, Reizbarkeit die überwiegen
- Schlaf: Zunahme der Gesamtschlafzeit, der Schlaf wird jedoch meist nicht als erfrischen empfunden
- Antrieb: Abnahme
- Libido: Abnahme
- Beruf/ Hausarbeit: Konzentrationsstörungen, Motivationsstörungen
- Ernährung: Appetitzunahme, Vermehrte Lust auf Kohlenhydrate (Süßigkeiten, Teigwaren, Kartoffeln, usw.), Gewichtszunahme
- Zwischenmenschliche Beziehungen: Patienten ziehen sich zurück und werden misstrauisch
Noch bis in die siebziger Jahre wurden hierzulande sogar nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz fensterlose Schulen gebaut, mit dem Argument, die Schüler würden durch den Blick aus dem Fenster abgelenkt. Interessant liest sich in diesem Zusammenhang die „Gutachterliche Denkschrift“ der Lichttechnischen Gesellschaft Karlsruhe über den Bau von fensterlosen Schulen: „Die ausführlichen Diskussionen in der von der Kultusministerkonferenz eingesetzten Schulbaukommission haben gezeigt, dass keine Anhaltspunkte für eine unterschiedliche Wirkung von Tageslicht und Kunstlicht gegeben sind, wenn die Beleuchtungsstärken bei beiden Lichtarten annähernd gleich sind und wenn der Aufenthalt in den Räumen nicht über jeweils 12 Stunden hinausgeht.“ Die Praxis sah ganz anders aus: Diese Kunstlicht-Käfige lösten bei so vielen Schülern und Lehrern gesundheitliche Störungen aus, dass in die vollklimatisierten „Modellschulen“ nachträglich mit enormem Kostenaufwand zusätzliche Fenster eingebaut werden mussten. Trotz eindeutiger Erfahrung wurden aber überall auf der Welt Kongresszentren, Fabriken, Büros, Arbeits- und Sportstätten gebaut, mit allen Schikanen – nur nicht mit Fenster ausgestattet.
Licht ist nicht gleich Licht! Die Lampenindustrie setzt zunehmend auf das „neutrale Weiß“. Gewöhnliche Leuchtstoffröhren oder die so genannten Sparleuchten werden zusammen gemischt aus Türkis mit Orange und Gelbgrün. Dieser bunte Lichtcocktail ergibt eine weiße Lichtquelle.
Aber für das Auge kommt es in erster Linie auf die Qualität des Lichts und nicht auf die Quantität sprich Helligkeit an. Professor Fritz Hollwich von der Augenklinik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster beschreibt die Irritationen, denen das Auge bei Kunstlicht ausgesetzt ist folgendermaßen: „ Im Gegensatz zum Sonnenlicht, das recht gleichmäßig alle Bereiche des Farbspektrums enthält, haben Leuchtstoffröhren in einigen Bereichen Licht-Gipfel, in anderen aber Defizite.“ Das Auge empfindet bestimmte Farben unterschiedlich weit entfernt. So erscheinen etwa blaue Gegenstände weiter entfernt als rote. Wegen dieser ungleichen Farbempfindung in den verschiedenen Bereichen des Lichts muss die menschliche Optik bei Kunstlicht aus Leuchtstoffröhren ständig die Sehschärfe nachstellen. Die Schwankung zwischen lichtbedingter Weit- und Kurzsichtigkeit kann bis zu einer halben Dioptrie betragen.
Kein Wunder, dass man dabei Kopfschmerzen bekommt. Schlechte Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz führen zu den allgemeinen Beschwerden wie:
- Augenbrennen, Augenschmerzen, Augendruck
- Lidzittern, Ermüdung der Augen
- Verschlechtertes Sehvermögen, Brillenzwang,
- Kopfdruck, Kopfschmerzen und
- allgemeiner Ermüdung.
Es ist also auch nicht verwunderlich, dass Forschergruppen in Australien und in den USA heraus gefunden haben, dass das handelsübliche Kunstlicht und Leuchtstoffröhren auch am Tage die Produktion des Müdmachers Melatonin anregen. Das führt zu vorzeitiger Ermüdung und mangelnder Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. Aber das verfälschte Kunstlicht regt, wenn es sehr grell ist, die Hirnanhangdrüse außerdem an, das ACTH- Hormon zu erzeugen, und als Folge davon gerät aus der Nebennierenrinde vermehrt das Antriebs- und Streßhormon Cortisol in die Blutbahn. Dieses Wechselbad aus körpereigenen Aufputsch- und Beruhigungsmitteln erzeugt gefährlichen Dauerstress.
Der Berliner Chirurg und Naturforscher Dr. A. Bier hat einmal ein Referat so eingeleitet: „ Man kann das Problem von zwei Seiten angehen: von der Seite der Wissenschaft oder von der Seite des gesunden Menschenverstandes.“ Das dem des gesunden Menschenverstandes widersprechende Dogma der Lampenindustrie, Kunstlicht sei genauso gut wie Tageslicht, hat zwar Eingang in die Din-Norm gefunden, mit Vernunft hat dies aber nichts zu tun.
Die besten Möglichkeiten, die Sonne einzufangen, haben Leute, die ein Haus bauen wollen, wenn sie sich an einen Architekten wenden, der konsequent nach der Sonne baut. Die Solararchitektur hilft eben nicht nur Energie sparen, mit ihren lichtdurchfluteten Räumen fördert sie auch die Gesundheit des Hausbesitzers.
Ein anderer gangbarer Weg besteht auch darin, sich mit der neusten Lichttechnologie auseinander zu setzen, den so genannten HED- Leuchten.
Hier wird das gesamte Lichtspektrum nachgebildet und Energie gespart. Bei der normalen Beleuchtung wird zum Beispiel bei einer 100 Watt-Lampe 90% in Wärme umgesetzt und der klägliche Rest von 10% erzeugt Licht. Bei der neuen Lichttechnik ist es genau umgekehrt, hier wird 90% Licht erzeugt und nur 10% Wärme und dabei wird 70% weniger Energie benötigt.
Dieser einzigartigen Beleuchtungstechnik hat sich die Firma Weis verschrieben und entwickelt die neuesten Lichtkonzepte.